Was ist besser: Freigänger oder Stubentiger?

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Vor einiger Zeit fragten wir bei Facebook, ob Deine Katze ein Freigänger oder eine Wohnungskatze ist und warum. Die Antworten fielen sehr unterschiedlich aus, was natürlich keine Überraschung ist, denn es gibt viele Argumente für beide Variationen der Katzenhaltung. Doch was ist nun eigentlich besser: die Katze rauslassen oder drinnen behalten?

Der Freigänger: Freiheit und Abenteuer
Eine Draußenkatze kann ihren natürlichen Instinkten freien Lauf lassen. Im Herzen ist die Katze ein Jäger, und es gibt natürlich nichts Schöneres für sie, als Vögel, Mäuse und Insekten zu jagen. Am allerliebsten wird die Beute als "Geschenk" für Herrchen oder Frauchen hinterlegt ... Da freut der Mensch sich doch, oder? Die Umgebung draußen ist für die Katze ein einziger großer Spielplatz, wo sie nach Herzenslust klettern, fressen, ihr Territorium verteidigen und sonstige Verhaltensweisen ausleben kann, die einfach "typisch Katze" sind. So viel Bewegung macht müde und zufrieden! Manche Katzen sind jedoch so abenteuerlich, dass sie selten nach Hause kommen, was natürlich nicht gerade dem Zweck der Haustierhaltung entspricht. Außerdem gibt es Risiken: Draußen sind Katzen Gefahren wie dem Verkehr, Vergiftungen, Kämpfen und ungewollter Trächtigkeit ausgesetzt. Ältere Katzen oder Katzen mit Allergien und Verletzungen sind dabei besonders gefährdet.



Der gesunde Freigänger
Glücklicherweise kann man die Risiken des Freigangs vermindern, indem man Katzen chippen und registrieren und sie regelmäßig entwurmen und impfen lässt. Auf jeden Fall sollten Freigänger kastriert sein. So machen sich Kater nicht auf die Suche nach einer Liebschaft und Katzen können keinen "Überraschungswurf" bekommen. Nachts ist es für die Katze drinnen am sichersten, und ein Neon-Halsband für zusätzliche Sichtbarkeit ist eventuell eine gute Idee (natürlich mit Sicherheitsverschluss, der sich im Ernstfall öffnet, damit die Katze sich nicht daran aufhängen kann). Du wohnst an einer verkehrsreichen Straße? Warum keinen Katzenauslauf bauen? Zäune einen Teil Deines Gartens ein (auch von oben und unten!), damit Deine Katze die frische Luft ohne Gefahren genießen kann.

Der Stubentiger: Gemütlichkeit und Gesellschaft
Wohnungskatzen erleben zwar nicht die vielfältigen Reize des Lebens im Freien, können aber trotzdem ein sehr erfülltes Leben haben. Sie sind den Gefahren von Parasiten und ansteckenden Krankheiten in viel geringerem Maße ausgesetzt, und auch der Verkehr kann ihnen nichts anhaben. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie ihr Geschäft nicht in den Gärten anderer Leute erledigen können (die Nachbarn bedanken sich!) und sie können auch keine bedrohten Singvögel erlegen oder Beute als "Geschenk" mitbringen. Stubentiger sind häufig kontaktfreudiger und verkuschelter als Freigänger - wobei es da natürlich bei beiden Gruppen Ausnahmen gibt. Doch auch für Wohnungskatzen gibt es Risiken: Sie können ihrem Jagdinstinkt nicht nachgehen und haben weniger Gelegenheit, sich zu bewegen. Sie können sich dadurch langweilen und diese Langeweile unter Umständen an den Möbeln auslassen, und die Wahrscheinlichkeit, dass sie zu dick werden, ist höher. Außerdem gibt es im Haus oder in der Wohnung möglicherweise wenig "neutrales" Territorium, was manche Katzen dazu bringt, Streit mit anderen Haustieren, Kindern oder Besuchern anzuzetteln. Gelangweilte Katzen können Stereotypien oder andere Verhaltensprobleme entwickeln. Außerdem muss das Haus besonders katzensicher sein, sodass keine giftigen Pflanzen vorhanden und Kabel unzugänglich verstaut sind. Auch zu Hause kann es also ganz schön gefährlich sein. Glücklicherweise kann man auch diese Gefahren weitestgehend beheben!



Der gesunde Stubentiger
Wohnungskatzen haben keinen Zugang zu dem uneingeschränkten Spielplatz draußen, und brauchen daher drinnen Spiel und Beschäftigung. Es sollten mindestens ein Kratzbaum und ein paar Katzenspielzeuge und anderes Zubehör vorhanden sein, wie beispielsweise Katzentunnel. Katzenspielzeug braucht nicht teuer zu sein, die allseits beliebten Pappkartons sind ja sogar gratis zu haben, und auch eine Spielangel kann preisgünstig selbst gebastelt werden. Auch über ein paar Regalbretter zum Klettern freut sich der Stubentiger. Spielen reduziert das Stressniveau, hält körperlich fit und sorgt dafür, dass die Katze ausgelastet ist. Manche Katzen sind glücklicher mit einer Zweitkatze im Haus, mit der sie Zeit verbringen können - andere Katzen möchten wiederum lieber keine Gesellschaft. Es ist wichtig, Fenster so zu sichern, dass Katzen nicht entwischen oder eingeklemmt werden können. Kabel und andere gefährliche Dinge, wie etwa Medikamente, sollten sicher und unzugänglich verstaut werden. Pflanzen, die für Katzen giftig sind, gehören nicht ins Haus eines Stubentigers - Katzengras ist hingegen mehr als willkommen. Es sollte auch eine große Katzentoilette vorhanden sein (oder mehrere - mindestens eine pro Katze!), die regelmäßig gesäubert wird.

Sollte ich mich für einen Freigänger oder eine Wohnungskatze entscheiden?
Katzen, die ein Leben als Freigänger bereits gewohnt sind, sollten später nicht als Wohnungskatze gehalten werden. Die Umstellung ist für sie kaum zu ertragen. Doch Katzen, die von Anfang an drinnen gelebt haben, können dies auch weiterhin tun, wenn sie passend beschäftigt werden. Denke also gut über die Bedürfnisse Deiner Katze als Individuum nach, und auch Deine eigenen Lebensumstände spielen eine Rolle. So ist ein Haus an der viel befahrenen Hauptstraße gefährlich für einen Freigänger, und eine 40m²-Wohnung zu klein für eine Wohnungskatze. Letzten Endes sind diese beiden Faktoren entscheidend, und die Haltungsform ist eine ganz individuelle Entscheidung.

Ist Deine Katze ein Stubentiger oder ein Freigänger. Warum? In den Kommentaren unten ist Platz für Deine Meinung!