Zieht dein Hund an der Leine, steht nicht bloß die Leine, sondern auch eure Beziehung unter Spannung - das ewige Ziehen und Zerren, zerrt auch an Kraft und Nerven, sodass beiden oftmals die Lust am Gassigehen vergeht.
Den Stress den du spürst, überträgst du auf den Hund, so schaukelt ihr euch gegenseitig hoch. Um dieses Geziehe und Gezerre überhaupt von Beginn an zu vermeiden, ist es ratsam, die Leinenführigkeit früh und konsequent zu trainieren, damit Hund und Herrchen oder Frauchen etwas Positives mit Leine und Spazierengehen verbinden.
Zieht ein Hund an der Leine, hat er ein paar Dinge missverstanden
Hunde lernen sehr schnell und vor allem durch Erfolgserlebnisse und positive Bestärkung. Das ist auch der Grund warum es in Sachen Leinenführigkeit sehr schnell zu falschen Verknüpfungen oder Missverständnissen kommt.
- Missverständnis Nummer 1: Dein Hund kommt viel schneller ans Ziel, wenn er kräftig genug zieht.
- Missverständnis Nummer 2: Du als Gassigeher benimmst dich eigentlich als der bessere Hund, denn du reagierst auf alles, was dein Hund tut. Du wartest auf ihn, wenn er schnuppert - du wirst schneller, wenn er zieht - und folgst ihm überallhin wohin er hin möchte.
- Missverständnis Nummer 3: Bei der Begegnung mit anderen Hunden muss sich dein Hund noch heftiger in die Leine werfen, um dich gut verteidigen zu können, denn du armer Mensch bist ja angebunden und auf Hilfe angewiesen.
- Missverständnis Nummer 4: Dein Hund quält sich andauernt mit verspanntem Nacken von dem Gezerre an der Leine, während die einzige Aufgabe, die er von dir erfüllt haben möchte, darin besteht, den Karabiner am Geschirr oder Halsband zu öffnen, damit er endlich losflitzen kann.
Spaß beiseite- dein Hund muss von dir aufgeklärt werden!
Entspannt und mit Leckerlchen ausgestattet, kannst du schnell an der Leinenführigkeit mit deinem Hund arbeiten – tue dir und deinem Vierbeiner etwas Gutes und trainiere mit ihm!
Als Tierbesitzer oder Tiersitter bist du dafür verantwortlich, dass dein Hund von Anfang an eine positive Verknüpfung und Vertrauen zur Leine hat. Dabei hilfreich sind Lob, Leckerchen und schöne Erlebnisse. Für das Training brauchst du:
- ein Geschirr, das schont den Hals,
- einen ruhigen Ort und
- einen hungrigen Hund, damit die Leckerchen auch wirken ;)
Unsere Hundesitter gehen viel und oft mit unterschiedlichsten Hunden gassi. Im Austausch mit ihnen hören wir immer wieder, wie schwierig sich das Gassigehen an sich oft gestaltet. Besonders Besitzer kleiner Hunde, unterschätzen immer wieder, wie lebenserleichternd und positiv sich ein wenig Leinenführigkeitstrainig mit dem Hund auswirkt – egal ob groß oder klein. Trainiere mit deinem Hund, es stärkt und verbessert eure Beziehung!
Wir sind ausschließlich Vertreter positiven Trainings, das heißt auch für das Training an der Leine: gutes Verhalten wird verstärkt – schlechtes Verhalten ignoriert!
Und nun unser Crash-Kurs zum gleich zu Hause nachmachen:
- Du hast den Hund zu deiner Linken und nimmst die Leine in die rechte Hand und belohnst ihn mit links.
- Wecke mit beispielsweise Schnalzen und Leckerchen seine Aufmerksamkeit, lob ihn für jeden Blick zu dir an lockerer Leine und verbinde das erwünschte Verhalten mit einem Kommando – z.B. „Fuß!“.
- Lässt die Aufmerksamkeit deines Hundes schnell nach, schwenkst du ab und wechselst die Richtung.
- Sobald dein Hund wieder voll bei dir ist, gibt es Lob und Leckerchen.
Korrigierendes Zerren oder Rucken an der Leine ist nicht sinnvoll und kann zu negativen Verknüpfungen führen, wir bitten euch das NICHT zu machen!
5. Immer wenn dein Hund dann also an der Leine zieht, wechselst du konsequent die Richtung.
Das ist anfangs mühsam, aber nur so lernt der Hund, dass das Ziehen nicht von Erfolg gekrönt ist. Du wirst bald Erfolge sehen und so auch mit der Zeit entspannte Gassirunden und Spaziergänge mit einem positiv motivierten Vierbeiner erleben!
Berichte uns von deinen Erfolgen und Erfahrungen! Danke an unsere Sitterin Isabell für den Anstoß zum Thema ;-)