In Zeiten von "Corona-Welpen" ein heißes Thema: Welpenbetreuung. So nervig die ständigen Lockdowns in den letzten beiden Jahren waren, boten sie doch für viele von uns die perfekte Möglichkeit, zum ersten oder erneuten Male "Welpenmama oder -Papa" zu werden. Auf Grund der Pandemie verbringen viele von uns überdurchschnittlich viel Zeit zu Hause, sei es, weil die Geschäfte zu sind oder wir aus dem Home Office arbeiten. Eigentlich ein idealer Zeitpunkt für einen jungen Hund -oder?
Eine Sache wird schnell (auch von Hundebesitzer*innen) vergessen: Welpen brauchen viel - wirklich viel! - Aufmerksamkeit und Gesellschaft.
Umso beruhigender also als stolzer Besitzer eines jungen Hundes zu wissen, dass Du einen Hundesitter*in engagieren kannst, wenn Du Dich doch einmal von dem kleinen Wuff losreißen musst. Eine Hundetagesstätte für Welpen zu führen ist für die meisten Tiersitter*innen das Allergrößte! Jedoch gibt es auch einige Tiersitter*innen, die ausschließlich erwachsene Hunde bei sich aufnehmen. Der Grund dafür ist, dass Welpensitting so seine Herausforderungen mit sich bringt. Der/Die Sitter*in ist dafür verantwortlich, dass die Welpen, die zu ihr/ihm kommen, in einer sicheren und geeigneten Umgebung untergebracht sind. Von Welpensitter*innen wird darüber hinaus erwartet, dass sie die erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Engagement haben. Entdecke hier alles, was Du über Welpensitting wissen musst!
Ab welchem Alter kann Dein Welpe von einer/einem Hundesitter*in betreut werden?
Hinweis: Warte, bis Dein Welpe alle erforderlichen Impfungen erhalten hat. Dies ist meist im Alter von 12 Wochen der Fall. Es ist ratsam, sicherzustellen, dass Dein Welpe hat bei Dir zu Hause gut eingewöhnt hat, bevor er Zeit bei einem Hundesitter verbringt. Schließlich hat er vor kurzem eine große Veränderung hinter sich, als er seine Geschwister und Mutter verlassen musste. Gib Deinem Welpen also genügend Zeit, sich an seine neue Heimat zu gewöhnen, bevor Du ihn zum ersten Mal zu einem Hundesitter bringst.
Die Übergabe Deines kostbaren kleinen Bündels an einen Hundesitter mag ziemlich beängstigend erscheinen. Für Deinen Welpen kann es jedoch eine unglaublich bereichernde Erfahrung sein. Vorausgesetzt, es wird richtig gemacht, kann er so eine Vielzahl an verschiedenen Menschen, Tieren, Objekten, Düften und Klängen kennenlernen, was während der Sozialisierungsphase für Deinen Welpen sehr lehrreich ist. So wächst er zu einem selbstbewussten, sozialen und gutmütigen Begleiter heran.
Welche Art von Umgebung eignet sich für Welpen?
Ein klein angelegter Tiersitterdienst (wo der Welpe in einer gemütlichen häuslichen Umgebung untergebracht ist, oder ein Hundekindergarten, der speziell auf Welpen ausgerichtet ist), ist die optimale Lösung. Es ist wichtig, dass der/die Hundesitter*in ständig anwesend ist, um den Welpen kontinuierlich im Auge zu behalten. Auch Haus und Garten müssen natürlich voll und ganz welpensicher sein.
Du kannst Dein Zuhause welpen- und hundesicher machen, indem Du potenzielle Gefahrenquellen entfernst:
- Sorge dafür, dass Türen und (für Hunde erreichbare) Fenster geschlossen sind
- Elektrische Kabel sollten geschützt verlegt werden
- Lege kleine Gegenstände außer Reichweite
- Auch Giftpflanzen gehören außer Reichweite
- Gefahrenstoffe (Reinigungsmittel etc.) sollten ebenfalls für den Welpen unzugänglich sein
- Die Böden sollten sauber und rutschfest sein
- Das Haus sollte sauber sein, und dafür solltest Du harmlose (und vorzugsweise natürliche) Reinigungsmittel verwenden
Was für eine Betreuung benötigt ein Welpe?
- Vor allem Ruhe: Welpen schlafen bis zu 20 Stunden pro Tag! Junge Hunde benötigen unglaublich viel Schlaf, um all die neuen Eindrücke zu verarbeiten, denen sie täglich begegnen.
- Sicherheit: Beim Spazierengehen sollte der Welpe angeleint oder unter ständiger Aufsicht in einem sicheren, eingezäunten Bereich sein.
- Spiel und Spaß: Zwischen Nickerchen und Pipi-Pausen, haben Welpen nur Eines im Sinn: spielen, spielen und nochmals spielen! Spiel ist nicht nur wichtig für die Entwicklung der Muskeln und Gelenke, sondern der Welpe lernt dabei auch, wie man sicher und sanft spielt, und womit man nicht spielen darf. Sorge also dafür, dass die Spielzeuge in Deinem Haus sicher und für Welpen geeignet sind.
- Stubenreinheitstraining: Junge Welpen, die nicht vollständig stubenrein sind, müssen diese Erziehung beim Hundesitter fortsetzen. Junge Welpen müssen alle 2-3 Stunden raus. Als Welpensitter benötigt man also jede Menge Zeit und Geduld. Ganz zu schweigen von jeder Menge (Bio-)Reinigungsmittel und Unmengen von Küchenpapier :-)
- Sozialisierung: Es ist wichtig, dass der Hundesitter den Welpen allmählich dem Kontakt mit anderen Menschen, Hunden, Tieren und Kindern aussetzt. So wird sichergestellt, dass sich der kleine Vierbeiner zu einem sozialen und wohlerzogenen Hund entwickelt, der keine Angst vor dem Unbekannten hat. Besonders wichtig dabei ist die allmähliche Gewöhnung: sozialisieren, NICHT traumatisieren.
- Erziehung/Konsequenz: Welpen brauchen Klarheit und Konsequenz. Die Erziehung, die der Hundesitter praktiziert, sollte sich mit der von zu Hause decken. Sprecht auf jeden Fall ab, was die Regeln sind, und nutzt dieselben Stimmsignale.
Was muss der Welpe mitbringen zur Welpenbetreuung?
- Futter
- Kaustangen/Spielzeug
- Halsband/Geschirr und Leine
- Halsbandlicht und/oder Reflektoren (für wenn es dunkel ist)
- Kacktütchen
- Hundeausweis
- Eigenes Kissen/Decke, und eventuell ein Kleidungsstück mit dem Geruch des Besitzers
Abschließend lässt sich sagen, dass Welpen der/dem Hundesitter*in viel Zeit und Aufmerksamkeit abverlangen, aber wenn die oben genannten Punkte beachtet werden, haben beide eine ganz wunderbare gemeinsame Zeit! Wenn Du eine/n Hundesitter*in für Deinen Welpen oder Junghund suchst, solltest Du auf jeden Fall ein ausgiebiges Kennenlerntreffen arrangieren.