Warum buddelt mein Hund?
Für viele Hunde ist Buddeln ein reines Vergnügen. Leider sehen das viele Besitzer anders, insbesondere wenn es um den eigenen Garten geht. Da kann sich so mancher Traum in Grün in einen Sandkasten verwandeln! Buddeln kann manchmal aber auch gefährlich werden, wenn Dein Hund sich zum Beispiel unter dem Zaun hindurch gräbt. So mancher Zweibeiner hat sich auf diese Art und Weise schon davon gemacht. In manchen Fällen können gebuddelte Löcher sogar so groß werden, dass sie das Hausfundament gefährden, oder zu einer richtigen Stolperfalle werden.
Warum buddeln Hunde so gerne? Wir erklären Dir die gängigsten Ursachen und geben Dir ein paar Tipps, wie Du das Buddeln unterbinden kannst.
Oft buddeln Hunde aus Langeweile
Hunde, die über einen langen Zeitraum alleine sind, fangen gerne an zu buddeln, um sich abzulenken. Das gilt vor allem für Hunde, die sowieso ein hohes Energielevel haben. Wenn diese Hunde nicht genug Beschäftigung haben, suchen sie sich oft andere Wege, ihre überschüssige Energie loszuwerden. Deswegen ist es so wichtig, dass Du Deinem Hund, bevor er lange Zeit alleine bleiben soll, vorher und währen dessen ausreichende Beschäftigungsmöglichkeiten bietest. Oder du buchst Dir einen Hundesitter, der Deinen Hund betreut oder mit ihm spazieren geht. Ein guter Petsitter sollte für ausreichend mentale und physische Beschäftigung für Deinen Vierbeiner sorgen.
Falls es doch zu einem "Buddel-Vorfall" kommt, ist es wichtig, Deinen Hund dafür nicht zu bestrafen! Hunde können eine Bestrafung nicht mit dem in Verbindung bringen, was sie zuvor getan haben. Falls Du Deinen Hund beim Buddeln auf frischer Tat erwischst, solltest Du ihm ein ernstes "Nein" erteilen, und ihm darauf unbedingt eine alternative Beschäftigung anbieten.
Manche Hunde buddeln rein aus Spaß
Rassen (wie zum Beispiel Dackel) wurden dafür gezüchtet, Spuren gründlich nachzugehen. Für sie beinhaltet das, im Boden zu grabenm um nach potentieller Beute zu suchen. Das Verhalten ist also in ihrer Erbanlage, und kann nur schwer vollständig unterbunden werden. Dem Hund Buddeln komplett zu untersagen, kann bei solchen Rassen leider auch zu anderen unerwünschten Verhalten führen. Wenn Du Deinen Hund zum Beispiel den ganzen Tag im Haus lässt, um ihm im Garten vom Buddeln abzuhalten, kann es sein, dass er im Haus Schäden anrichtet oder sich neue Verhaltensmuster aneignet, wie zum Beispiel exzessives Bellen. Es ist ja klar, dass Hunde, die zum Buddeln gezüchtet wurden, Buddeln auch richtig klasse finden! Bei diesen Hunden solltest Du darauf achten, dass sie einen bestimmten Ort haben, an dem sie buddeln dürfen, und so ihre Instinkte nachgehen können. Das kann ganz einfach gehen, indem Du ihnen eine kleine Grube aushebst, in der Du vielleicht noch ein paar Leckerlis versteckst, um es extra spannend zu machen. Wenn Du so etwas hast, kannst Du Deinen Hund jedes Mal, wenn er da buddelt, wo er nicht soll, auf seine "Buddelecke" verweisen.
Angst und Unruhe
Wenn Dein Hund es nicht gewöhnt ist, alleine zu sein, oder er sich gerade an eine neue Umgebung gewöhnen muss, kann Buddeln auch ein Weg sein, sich zu beruhigen, oder aus der ungewohnten Umgebung auszubrechen. Das passiert meistens nur dann, wenn Du Deinen Hund an einem Ort alleine lässt, den er nicht kennt, oder dort, wo es sehr laut ist (zum Beispiel bei einem Sturm oder einem Feuerwerk). In solchen Fällen solltest Du Deinen Hund einen Rückzugsort anbieten, an dem er sich sicher fühlt. Das kann entweder im Haus selbst, oder draußen in einem gesicherten Bereich sein. Falls das nicht möglich ist, kannst Du Deinen Hund auch zu einem Hundesitter bringen. Dort hat Dein Hund Gesellschaft und wird zusätzlich mental und physisch ausgelastet.
Buddeln zum Schutz
Wenn es sehr heiß im Sommer wird, buddeln Hunde gerne Löcher, um sich in die kühle Erde zu legen und sich so vor der Sonne zu schützen. Das kann natürlich auch andersherum sein, wenn es zu kalt und nass für Deinen Hund ist, dass er sich einen Schutzraum buddeln möchte, um sich zu wärmen. Wenn Du Deinen Hund in einem solchen Loch liegen siehst, kann es sein Anzeichen dafür sein, dass er versucht, sich vor den Wetterverhältnissen zu schützen. In einem solchen Fall solltest Du unbedingt darauf achten, dass Dein Hund genug Schatten und/oder Schutz vor Regen hat im Laufe des Tages. Sonst hat dein Vierbeiner oft keine andere Wahl, als sich selbst zu schützen, in dem er ein Loch buddelt. Wichtig ist, den Hund zwischendurch auch mal ins Haus zu bringen, dass er sich dort abkühlen oder aufwärmen kann. Eine andere Möglichkeit ist ein Petsitter, der zwischendurch nach dem Hund schauen kann, und sich versichert, dass es genügend Wasser und Schatten gibt.
Dein Hund sucht nach Aufmerksamkeit
Für manche Hunde ist Aufmerksamkeit eine Belohnung, und falls Du Deinem Hund fürs Buddeln schon mal Aufmerksamkeit geschenkt hast, kann es sein, dass er es in Zukunft aus diesem Grund wieder tut. Ein solches Verhalten ist meist das Ergebnis von Langeweile, wenn Dein Hund nicht genügend mentale und körperliche Auslastung am Tag hat. Denke immer daran, dass Dein Hund sich egal welches Verhalten (gut oder schlecht) einprägt, dass dazu führt, dass er Aufmerksamkeit bekommt. Auch eine Bestrafung zählt als Aufmerksamkeit, vor allem dann, wenn Dein Hund wenig Aufmerksamkeit von Dir erhält. Dann kann es sein, dass er das Buddeln als Weg sieht, mit Dir zu interagieren.
In diesem Fall musst du Deinen Hund unbedingt ignorieren, sobald er anfängt, zu Buddeln. Am besten legst Du ihm ruhig eine Leine an und führst ihn aus der "Buddelzone", ohne weiter auf ihn einzugehen. Dann lernt Dein Hund, dass Buddeln nicht zu Aufmerksamkeit führt, und unterlässt es in Zukunft. Gleichzeitig solltest Du immer darauf achten, dass du Deinem Hund genug Aufmerksamkeit am Tag schenkst, in dem Du mit ihm spielst oder trainierst. So lernt Dein Vierbeiner, dass es andere Wege gibt, Aufmerksamkeit zu erhalten.
10 Tipps Deinen Hund vom Buddeln abzuhalten
- Biete Deinem Hund genügend mentale und körperliche Stimulation. Wenn Du das an manchen Tagen nicht selbst bieten kannst, erwäge die Möglichkeit eines Petsitters, der Dir aushilft.
- Biete Deinem Hund verschiedene Spielzeuge und Aktivitäten an, um Langeweile zu vermeiden.
- Lass Deinen Hund arbeiten, in dem Du eins seiner Spielsachen oder Leckerlis im Garten versteckst. Das regt Deinen Hund dazu an, seine Nase zu benutzen, anstelle seiner Pfoten.
- Zäune einen kleinen Bereich ein, in dem Dein Hund frei nach Lust und Laune buddeln kann, um ihn davon abzuhalten, an Orten zu buddeln, wo er nicht soll.
- Biete so Deinem Hund eine eigene "Buddelzone"
- Falls Dein Hund buddelt, weil er unruhig ist, solltest Du ihn öfter im Haus lassen. Oder Du baust ihm ein gut geschütztes kleines Häuschen, in dem er sich im Garten zurückziehen kann.
- Falls Dein Hund nur buddelt, um Aufmerksamkeit zu bekommen, solltest Du ihm andere Möglichkeiten anbieten, in denen ihr Zeit miteinander verbringt. Zum Beispiel durch eine Spiel- oder Trainingseinheit.
- Falls Dein Hund buddelt, um auszubrechen, platzierst Du am besten etwas Schweres (z.B. große Steine) entlang deines Zauns.
- In einem solchen Fall ist es auch wichtig, Deinen Garten nach Nagetieren und Maulwürfen abzusuchen und gegebenenfalls eine Schädlingsbekämpfung zu rufen.
- Stelle immer sicher, dass Dein Hund genügend Schutz vor Hitze und Kälte hat.
Natürlich lernt Dein Hund nicht über Nacht, mit dem Buddeln aufzuhören. Deswegen ist es wichtig, dass Du geduldig bist und Deinem Hund Zeit gibst, zu lernen. Der erste Schritt ist, zu verstehen, warum Dein Hund buddelt, anstelle ihn dafür zu bestrafen oder ihn sofort dazu zu zwingen, mit dem Verhalten aufzuhören. Wenn Dein Vierbeiner aus Langeweile oder auf Grund seiner Erbanlagen buddelt, musst Du vor allem Alternativen finden, diese zu befriedigen. Das kann zum Beispiel ein längerer Spaziergang oder mentale Training sein. Ansonsten kann es passieren, dass Dein Hund zwar mit dem Buddeln aufhört, sich dafür aber andere unerwünschte Verhaltensmuster aneignet. Falls du weiterhin Zweifel oder Probleme hast, kann es ratsam sein, einen Hundetrainer zu Rate zu ziehen.