Abschied nehmen von Deinem Haustier

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Man mag gar nicht daran denken, doch der Moment kommt für jeden Tierbesitzer: Man muss sich von seinem Haustier verabschieden. In vielen Fällen endet das Leben unserer Haustiere auf eine natürliche Art und Weise, doch in manchen Fällen muss das Tier eingeschläfert werden, was für jeden Tierbesitzer eine schwierige Entscheidung ist. So oder so, der Tod eines Haustieres führt zu großer Trauer, und das ist ein ganz normaler Prozess. Dennoch gibt es immer noch Tabus im Hinblick auf die Trauer um Haustiere. Glücklicherweise liegt es ganz an Dir, wie Du mit diesem Verlust umgehst, denn es ist ein individueller Prozess. Wir haben uns damit beschäftigt, was man wissen sollte, wenn sich das Leben eines geliebten Haustieres seinem Ende zuneigt.

Wann ist der richtige Zeitpunkt...?

Dank besserer Kenntnisse über Gesundheit und Pflege werden unsere Haustiere glücklicherweise älter und älter. Aber das bedeutet auch, dass mehr Tierbesitzer mit der Frage der Einschläfering konfrontiert werden. Denn wie entscheidest Du, wann der Zeitpunkt gekommen ist, um loszulassen? Glücklicherweise steht Dein Tierarzt Dir mit gutem Rat zur Seite. Er oder sie kennt wahrscheinlich die (medizinische) Geschichte Deines Haustieres und kann Dich über Prognosen und Lebensqualität beraten. Beobachte, ob Dein Tier noch die alltäglichen Dinge wie Fressen, Kuscheln, Spazieren gehen oder Spielen genießt. Denke auch daran, dass Tiere sich nicht "beschweren", wenn sie (ständig) Schmerzen haben. Sie verstecken ihre Schmerzen häufig vor uns. Eine Einschläferung kann - egal wie schwer es ist - unnötiges Leid ersparen.


Rituale rund um Trauer und Abschied

Sich für den Abschied Zeit zu nehmen, ist ein wichtiger Teil des Trauerprozesses. Wenn Du Kinder hast, ist es wichtig, sie in diesen Prozess mit einzubeziehen und ihnen eine Verarbeitung auf ihre eigene Weise zu ermöglichen - sei es durch Gespräche, Spielen, Weinen oder eine kreative Beschäftigung. Gemeinsam könnt ihr zeichnen oder ein Fotobuch mit schönen Fotos vom geliebten Haustier zusammenstellen.

Nach seinem Tod kann Dein Haustier auf einem speziellen Haustierfriedhof begraben oder eingeäschert werden. Nach einer Einäscherung kannst Du Dich auch dafür entscheiden, die Asche an einem besonderen Ort in der Natur auszustreuen oder sie in einer Urne oder sogar in einem maßgefertigten Schmuckstück zu behalten. Viele Tierhalter finden es tröstlich, das Tier in ihrem eigenen Garten zu begraben. Die Vorschriften diesbezüglich unterscheiden sich je nach Region, doch in der Regel dürfen kleine Haustiere auf dem eigenen Grundstück begraben haben: maximal 1 Meter tief und nicht in Kunststoff eingewickelt.

Wenn Du selbst keinen Wert auf eine besondere Feuerbestattung oder Beerdigung legst, ist es möglich, das Tier beim Tierarzt abholen zu lassen. Der Körper wird dann von einer Tierkörperbeseitigungsanstalt verarbeitet.

Eine Alternative stellen auch Tierkörper-Spendenprogramme dar. Der Körper wird dann der Wissenschaft zur Verfügung gestellt. Hier erfährst Du mehr zu diesem Thema.

Trauer um alle Tiere

Ein Haustier kann ein wichtiger Begleiter im Leben eines Menschen sein. Die Tierart macht dabei keinen Unterschied: Man kann um ein Meerschweinchen genauso trauern, wie um einen Hund. Verarbeite den Verlust auf Deine Weise, und so, wie es sich für Dich richtig anfühlt.

Krankenversicherung für Haustiere

Am Ende des Lebens kannst Du mit größeren Kosten konfrontiert werden. Wenn Du Dich noch nicht für eine Einschläferung entscheidest, sondern stattdessen Palliativpflege (Pflege für ein angenehmes Ende des Lebens) leistest, kann dies erhebliche Kosten zur Folge haben. Deshalb könnte es eine gute Idee sein, Geld beiseite zu legen oder eine Haustierkrankenversicherung abzuschließen.  Manche Versicherungen decken auch Begräbniskosten, doch falls man diese nicht abgeschlossen hat, ist mit Kosten zwischen 80 und 300 Euro zu rechnen.

"So bald schon ein neues Haustier ... ?"

Wenn Dein Haustier verstorben ist, kann sich das Haus leer und zu ruhig anfühlen. Deshalb entscheiden sich viele für ein neues Haustier. Manche Tierbesitzer möchten lieber eine Weile warten, weil sie das Gefühl haben, dass das vorherige Haustier nicht ersetzt werden kann. Andere entscheiden sich hingegen, schon während der Trauerphase ein neues Haustier in ihre Familie aufzunehmen. Auch hier gibt es keine Regeln - tu das, was sich für Dich gut anfühlt. Wenn mehrere Haustiere in der Familie sind, können die verbliebenen Vierbeiner natürlich ihren verstorbenen Freund vermissen. In diesem Fall ist es sogar empfehlenswert, schon bald wieder ein neues Tier aufzunehmen. Bestimmte Tierarten wie Kaninchen und Meerschweinchen können nicht alleine leben, und brauchen einen Artgenossen um glücklich und gesund zu bleiben.

Tiersitten

Es gibt auch viele Pawshake-Freunde, die sich entscheiden Tiersitter zu werden, nachdem ihr Haustier verstorben ist. Sie stellen ihr Zuhause für Hundetagesbetreuung zur Verfügung oder bieten Hausbesuche für Katzen und andere Haustiere an. Dies kann eine wunderbare Lösung sein, wenn Du noch nicht bereit für ein neues Haustier bist, aber die Gesellschaft von Tieren genießen und gleichzeitig Menschen in Deiner Umgebung helfen möchtest. Melde Dich hier als Tiersitter an.