Achte auf die Körpersprache: Wie Du Hunde sicher zusammenführst
Wer einen Hund besitzt, weiß, wie aufregend es sein kann, einen anderen Hund zu treffen. Es ist wichtig, genau auf die Körpersprache der Hunde zu achten und dafür zu sorgen, dass die Begegnung ruhig und freundlich verläuft. Auch wenn Du als Hundesitter*in einen neuen Hund in Deine Gruppe aufnehmen möchtest, ist es wichtig, dass die erste Begegnung für beide Hunde ein schönes Erlebnis ist. Aber wie kann man Hunde auf sichere und angenehme Weise miteinander bekannt machen?
Für Deinen Hund kann es toll sein, wenn er andere Hunde kennenlernt. Aber diese neuen Begegnungen können ziemlich kompliziert sein. Und jede*r Besitzer*in hat eigene Vorstellungen: "Lass sie einfach machen und ihre Differenzen klären". Oder: "Mein Hund meint es nicht böse, er will nur spielen!". Aber was ist wirklich der beste Weg, um Hunde sicher zusammenzuführen? Mit diesen 5 Tipps sorgst Du für ein sicheres und angenehmes erstes Treffen zwischen zwei Hunden.
1) Mit oder ohne Leine?
Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, ob die erste Begegnung zweier Hunde an der Leine stattfinden sollte oder nicht. Es stimmt, dass sich Hunde ohne Leine freier fühlen und sich leichter bewegen können. Sie können selbst entscheiden, wie und wie schnell sie sich dem anderen Hund nähern. Meistens verlaufen Begegnungen in Freilaufgebieten reibungslos.
Trotzdem kann es gute Gründe geben, einen Hund an der Leine zu führen, wenn er einen neuen Hund trifft. Der andere Hund kann aufgrund einer Verletzung oder Erkrankung angeleint sein, oder weil er ängstlich ist oder dazu neigt, wegzulaufen.
Leine Deinen Hund auf jeden Fall an, sobald Du einen anderen angeleinten Hund siehst, denn oft entstehen Probleme, wenn ein Hund angeleint ist und der andere nicht. Lass dem anderen Hund viel Platz und achte darauf, dass Du die Leine Deines Hundes locker lässt. Zwinge die Hunde zu nichts, und lass sie die Initiative ergreifen, sich einander zu nähern - oder auch nicht.
2) Richtig viel Freiraum
Hunde, die sich zum ersten Mal begegnen, sind oft sehr zurückhaltend, höflich und schüchtern. Wenn wir Menschen jemand Neues kennenlernen, gehen wir meist direkt aufeinander zu und nehmen Blickkontakt auf. Bei Hunden ist das ganz anders. Sie wollen beschwichtigende Signale aussenden und gehen deshalb eher im Kreis umeinander herum, anstatt sich direkt zu nähern.
Bevor Hunde anfangen, einander zu beschnuppern, wollen sie aus der Ferne prüfen, mit wem sie es zu tun haben. Sie lassen genug Platz um sich herum, damit sie jederzeit weglaufen können, wenn das Treffen schief geht. Tritt also zur Seite und gib den Hunden die Zeit, einander ohne Druck zu erkunden. Bemerkst Du, dass ein anderer Hund (oder Dein eigener Hund) eine ungewohnte Begegnung wirklich vermeidet? Dann vermeide die Konfrontation und entfernt Euch.
Hier findest Du weitere Informationen über Dominanzverhalten von Hunden und die Vorstellung, dass ein Hund der "Chef" sein will, wenn er einen neuen Hund trifft.
3) Achte auf die Körpersprache
Sobald die Hunde einander entdeckt haben, lassen sie einander wissen, ob sie für einen Kontakt offen sind. Achte immer auf die subtilen Signale der Körpersprache der beiden Hunde. Auch wenn es den Anschein hat, dass die Hunde nicht interessiert sind, können sie in Wirklichkeit ein ganzes "Gespräch" miteinander führen.
Beobachte Deinen eigenen Hund in jeder Situation genau: Du wirst die Körpersprache Deines Hundes besser verstehen, was auch die Bindung zwischen Dir und Deinem Hund stärkt.
Achte auch auf Deine eigene Haltung und Körpersprache: Sobald Du einen anderen Hund auf Dich zukommen siehst, atme durch, entspanne Dich und sprich positiv über diesen anderen Hund. Auf diese Weise beeinflusst Du Deine eigene Stimmung und schaffst eine positive Atmosphäre, was die Begegnung weniger stressig macht.
Hier ist eine kurze Übersicht über die Körpersprache von Hunden ...
Wenn eine Begegnung gut läuft, kann das so aussehen:
- Wegschauen: "Ich will keinen Ärger machen!"
- Ruhig im Kreis umeinander gehen
- Zuerst gegenseitig unter der Rute beschnuppern
- Entspanntes Wedeln in mittlerer Höhe
- Spielverbeugung: "Ich will mit Dir spielen!"
- Die Hunde respektieren die kleinen Korrekturen des anderen und lassen einander viel Freiraum.
Wenn eine Begegnung nicht gut läuft, sei vorsichtig. Das hier sind negative Anzeichen:
- Starren und Versteifung des Körpers, Rute gerade nach oben
- Knurren, Zähne zeigen
- Gähnen, Lippen lecken
- Nackenhaare aufgestellt
- Rute zwischen den Beinen, ängstlich, fiepend
- Ein Hund ignoriert die Korrekturen des anderen Hundes und macht weiter, obwohl der andere es nicht tut. Trenne sie in diesem Fall.
4) Eingreifen: ruhig und entschlossen
Erkennst Du ein Warnsignal von einem der Hunde? Beende die Begegnung. Das kannst Du tun, indem Du von den Hunden weggehst, Deinen Hund freundlich rufst und Dich von der Situation entfernst. Natürlich solltest Du Deinen Hund loben und belohnen, wenn er auf Dich hört und zu Dir kommt.
Im Falle einer unfreundlichen oder gar feindseligen Begegnung, versuche ruhig zu bleiben. Schreien und die Stimme zu erheben schürt nur Aggression und Aufregung. Schiebe oder ziehe Deinen Hund nicht körperlich, sondern versuche, ihn ruhig mit Deiner Stimme abzulenken. Halte ein paar Leckerlis in der Tasche bereit, mit denen Du die Aufmerksamkeit Deines Hundes auf Dich lenken kannst.
5) Respektiert einander
Vielleicht hast Du einen sehr lebhaften Hund, der sehr gerne mit anderen Hunden spielt. Aber jeder Hund ist anders. Einige von ihnen haben vielleicht aufgrund eines früheren Traumas Angst. Andere haben vielleicht eine Verletzung, befinden sich in einem Trainingsprogramm oder haben einen anderen Grund, warum sie keine anderen Hunde treffen können oder wollen.
Achte deshalb nicht nur auf die Körpersprache der Hunde, sondern auch auf die des Besitzers oder der Besitzerin. Denn die wissen am besten, was gut für ihren Hund ist. Respektiert die Grenzen des anderen!
Ein neuer Hund in Deiner Gruppe
Bist Du Hundesitter*in und bietest Hundebetreuung zu Hause oder eine Hundetagesbetreuung für mehrere Hunde? Oder hast Du vielleicht selbst einen Hund und möchtest einen Gasthund mit nach Hause bringen? Sorge dafür, dass die erste Begegnung mit dem neuen Hund immer auf neutralem Gebiet stattfindet: Trefft euch zum Beispiel draußen in einem Hundepark. Gemeinsame Spaziergänge sind eine sichere und schonende Art, Hunde miteinander bekannt zu machen. Jeder Hund geht gerne spazieren, und gemeinsame Spaziergänge fördern die Beziehung zueinander und sorgen für eine positive Stimmung in der Gruppe.
Willst Du ein paar Tipps, wie Du mit mehreren Hunden gleichzeitig Gassi gehen kannst? So geht's!
Liebt Dein Hund es, neue Menschen und Hunde zu treffen? Du kannst eine*n liebevolle*n Pawshake-Hundesitter*in finden, um Deinen Hund individuell betreuen zu lassen. Das ist eine großartige Möglichkeit, Deinem Vierbeiner auf positive und bereichernde Weise den Umgang mit neuen Haustieren und Menschen zu erleichtern.